Die V-Klassen und die Hauptschulklasse
Der Übergang in die V-Klassen
In der Johannes-Rabeler-Schule werden Schülerinnen und Schüler bei entsprechendem Potenzial an unsere Klasse 10, die Hauptschulklasse, herangeführt.
Diese Möglichkeit wird auch von einer zweiten Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen genutzt, die uns Schülerinnen und Schüler mit einem stärkeren Leistungsprofil in die jeweils neugebildete V-Klasse überweist.
Bei der Entscheidung, ob eine Schülerin / ein Schüler in die Klasse 10 kommt, richten sich die Klassenkonferenzen der 9. Klassen in der Regel nach folgenden Kriterien:
- gut durchschnittliche Leistungsstände in Deutsch und Mathematik
- befriedigende Arbeitshaltung, also Leistungsbereitschaft mit aktiver Mitarbeit im Unterricht und ordentlicher Hausaufgabenmoral
- regelmäßiger Schulbesuch
- Wunsch des Kindes, in die 10. Klasse überzugehen
Eine besondere Würdigung erhalten dabei die Teilleistungsschwächen der Kinder, vor allem also ihre Probleme im schriftsprachlichen Bereich (Deutsch) sowie in Mathematik. Immer wieder besuchen Schüler die Hauptschulklasse, die Leistungsschwächen in einem dieser Bereiche durch Leistungen im anderen ausgleichen.
Die Arbeit in der 10. Klasse
Die Arbeit in dieser Klasse orientiert sich an den Lehrplänen der Hauptschule.
Schüler, die einerseits in anderen Schulformen den Ansprüchen des Unterrichts nicht standhalten konnten, die aber andererseits über ein größeres Leistungspotenzial als der durchschnittliche Förderschüler verfügen, können sich an dieser Schnittstelle Förderschule - Hauptschule besonders gut entfalten.
Denn unsere Klassen sind im Vergleich zur Hauptschule relativ klein, so dass sich verstärkt Raum für Individualisierung und - wenn es sein muss - für den Rückgriff auf den Lernstoff der Mittelstufe ergibt.
Für die Unterrichtsorganisation wird auch in der Klasse 10 nicht vom Klassenlehrerprinzip abgewichen. Die Schülerinnen und Schüler behalten somit eine feste Bezugsperson, die sie gut kennenlernen und die sehr differenziert auf ihre Schwierigkeiten eingehen kann. Zentrale Fächer wie Physik und Chemie werden jedoch seit vielen Jahren von kompetenten Fachlehrern unterrichtet.
Der Hauptschulabschluss in Klasse 10
Da das 10. Schuljahr an unserer Schule freiwillig ist, muss es beantragt werden. Wir befürworten den Antrag, wenn die Leistungen des betreffenden Schülers in der 9 erwarten lassen, dass er die 10. Klasse, also unsere Hauptschulklasse erfolgreich absolvieren kann. Denn am Ende des Schuljahres stehen auch für unsere Schülerinnen und Schüler die landesweiten Hauptschulabschlussprüfungen. Schriftliche Prüfungen gibt es Mathematik (auf B-Kurs-Niveau) und Deutsch.
Eine mündliche Hauptschulabschlussprüfung dagegen findet in einem von der Schülerin oder dem Schüler gewählten Fach statt. Von den in die Klasse 10 versetzten Schüler erreichen - bis auf wenige Ausnahmen - alle den Hauptschulabschluss.
Was wird aus unseren Schülern?
Flankiert vom Praxistag und den Bemühungen der Berufseinstiegsbegleitung sind in den beiden letzten Jahren etwa ein Drittel der Schüler direkt in die Berufsausbildung gegangen. Die anderen besuchen die Berufsschulen in unterschiedlichsten Bereichen. Noch gab es keinen Jahrgang, in dem nicht mehrere Schülerinnen und Schüler auf diesem direkten Wege weiter bis zur mittleren Reife gegangen wären, um dann in anspruchsvollen Ausbildungsberufen ihre Berufsbiografie zu beginnen.